Verantwortung übernehmen

Ich erlebte einen geschmeidigen Start in den Tag, an dem ich ausschlief, den Himmel begrüße und mit Gottes Führung all die anstehenden Dinge erledigte. Da waren wieder der Zauber und das wundervolle Gefühl von Leichtigkeit und Rückenwind: In wenigen Tagen fliege ich für eine Woche nach Deutschland, um mein Zimmer endgültig aufzugeben. Alles ergab sich innerhalb eines halben Tages: Ich verkaufte all meine Möbel(!) und es fand sich eine Nachmieterin, die bereits im nächsten Monat mein Zimmer übernehmen wird.

Dann waren da noch einige andere wundervolle, aber auch herausfordernde Situationen:

Ich traf auf dem Weg zum Einkaufen meinen Vermieter im Gespräch mit dem Besitzer meines Stammcafés. Sie luden mich ein mich dazu zu setzen. Ich wurde überhäuft mit Komplimenten, auf einen Eiscafé und zum Tanzen am nächsten Abend eingeladen. Im ersten Moment war ich darüber gar nicht so glücklich, da ich nach wie vor unsicher bin, wie ich mit Einladungen von Männern umgehen soll und was sie damit in Verbindung bringen… Gleichzeitig hatte ich ihm einige Zeit vorher bereits zugesagt mit ihm tanzen zu gehen und ich halte meine Versprechen. Gleichzeitig weiß ich, dass es hier in Ägypten missverstanden werden kann als Interesse an der Person. Hier ergab sich wieder mal eine Möglichkeit dazu zu lernen.

Als ich am Obststand bezahlen wollte, kam mir der Preis recht hoch vor und da der Verkäufer kein Englisch verstand, erklärte ich ihm mit Händen und Füßen, dass das zu viel sei und er gab mir einen Großteil des Geldes zurück. Ich nahm nur einen Teil davon. Eben so viel, wie ich für angemessen hielt. Früher hatte ich es dabei belassen und nichts gesagt. Ja, es braucht Mut hier einzulenken und deutlich zu machen, dass ich nicht bereit bin mehr zu bezahlen, nur weil ich kein Ägypter bin (viele Verkäufer in Hurghada nehmen mehr Geld von denjenigen, die keine Ägypter sind, besonders wenn sie Englisch, und kein Arabisch sprechen). Diese Situation meisterte ich erfolgreich und war stolz auf mich.

Auf dem Rückweg ging ich durch eine Seitenstraße, die ich zuvor nie genommen hatte. Ich genoss den Anblick des Himmels, da die Sonne gerade unterging und ich zu dieser Tageszeit die Stimmung besonders schön finde. Außerdem erlebte ich dort das Leben jenseits des Tourismus. Das mag ich sehr. Schüchtern lächelte ich den Frauen zu, die neben einem Haus saßen und sie lächelten zurück. Da erkannte ich eine von ihnen, die ich einige Tage zuvor am Strand sah. Sie erkannte mich ebenfalls und grüßte freundlich. Eine ältere Frau fragte, was ich suche und wies mir liebevoll den Weg.

So kann ich täglich lernen, wie ich mit Situationen umgehen will. Immer häufiger entscheide ich mich für den liebevollen Weg. Alles, was in mir Angst, Schmerz, Ärger, oder ähnliche Gefühle auslöst vergebe ich dann, denn es ist mein Gefühl und liegt daher in meiner Verantwortung. Ich erinnere mich dann häufig, dass es hilfreich ist dankbar zu sein, dass es mir gezeigt wird, weil es geheilt werden will. Wie wunderbar! Danke Himmel, für Deine ständige Unterstützung und dass Du alles immer perfekt nutzt! Wow!

So erfüllte mich dieser Tag mit diesen wundervollen Begegnungen und er gab mir mehrmals die Möglichkeit Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen und Situationen positiv zu nutzen. Ich wünsche Dir ebenfalls solch erhebende Erfahrungen, in denen Du voll Leichtigkeit und Mut zu Dir stehst und Verantwortung übernimmst für Deine Welt, die Dir zu Füßen liegt.

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