Katzenliebe -die II.

Nichts ist selbstverständlich. Dies hat mir mal wieder folgende Situation gezeigt:

Eine Zeit lang war, besonders meine Lieblingskatze, aber auch ihr Bruder, verschwunden und ich sah sie nur noch selten. Das fand ich schade, ich war sogar etwas traurig darüber.

Ich wusste, Katzen sind frei und hier in Ägypten wilde Tiere. Sie können überall hin gehen. So akzeptierte ich und ließ los. Und plötzlich waren sie wieder da und ich freute mich riesig. Gleichzeitig war umso mehr Nähe da. Sie tauchten plötzlich auf dem Weg zu meiner Hütte auf und begleiteten mich den Rest des Weges. Ich musste jedes Mal lächeln und freute mich sehr über ihr zutrauen. Natürlich fütterte ich sie. Das ist jedoch keine Garantie, denn auch andere Menschen hier im Camp gaben ihnen etwas zu fressen. Ich lernte: Katzen tun und lassen, was sie wollen. Sie kommen nur, wenn sie es selbst wollen.

An manchen Tagen begleiteten sie mich sogar zur Toilette oder den Duschen, die in einiger Entfernung zu meiner Hütte liegen, oder sie folgten mir zum Strand. Natürlich in sicherer Entfernung zum Wasser und warteten dort auf mich, bis ich zurückkam. Das machte mich sprachlos. Es war unglaublich.

Und da ist noch mehr. Es wuchs eine Beziehung zwischen uns, die immer tiefer wurde. Zu Beginn kam besonders Fuchur, mein Liebling, nie auf meinen Schoß, um sich streicheln zu lassen. Sie war stets eher scheu. Nun kam sie und setzte sich auf meine Beine, am Abend legte sie sich im Bett auf mich, oder zwischen meine Beine und kuschelte sich an mich. Wenn es kalt war kroch sie manchmal sogar unter meinen Schlafsack und rollte sich dort zusammen. Wenn ich am Morgen aufwachte, streckte sie sich und kam, um mit mir zu kuscheln. Das war ein wundervoller „Guten Morgen“-Gruß!

Irgendwann kam sie mit ihrem süßen Gesicht ganz nah an meins. Manchmal schaute sie mich mit großen, klaren Augen an, wenn ich mit meinem Laptop auf dem Schoß dasaß, als ob sie sagen wollte: „Da möchte ich aber hin.“ Das tat sie jedes Mal in ihrer unglaublich sanften Art und so legte ich meinen Laptop zur Seite, um ihr Platz zu machen und streichelte sie. Was gibt es Schöneres als Katzenliebe? Überhaupt nichts! Sie ist so bedingungslos und das berührt mich zutiefst.

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